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Aussagenkalkül |
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Als Aussagenkalkül bezeichnet man ein formales System zur Beschreibung der Aussagenlogik (siehe oben). Strenggenommen sind zwei Kalküle schon dann verschieden, wenn sie unterschiedliche Grundbausteine benutzen. In diesem Sinne gibt es verschiedene Aussagenkalküle, die die klassische zweiwertige Aussagenlogik beschreiben. Da die Tautologien in allen diesen Kalkülen übereinstimmen, ist es gerechtfertigt, die Kalküle als äquivalent anzusehen und von dem Aussagenkalkül der zweiwertigen Aussagenlogik zu sprechen (auf andere Aussagenkalküle wird hier nicht eingegangen). |
Der Aussagenkalkül besteht aus folgenden Grundzeichen:
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Aus diesen Grundzeichen (Alphabet) entstehen durch Aneinanderreihung (endliche) Zeichenreihen. Induktiv werden aus der Menge der Zeichenreihen die Ausdrücke oder Formeln durch folgende Vorschrift ausgesondert:
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Um unnötige Klammern einzusparen, vereinbart man: Außenklammern
dürfen weggelassen werden, Die Semantik befasst sich mit dem „Wahrheitsbegriff“, der i.allg. unzulänglich präzisiert ist. Zumindest für die Mathematik lässt sich der Wahrheitsbegriff hinlänglich genau festlegen. Mathematische Aussagen sind in der Regel so präzise formuliert,
dass sie entweder wahr oder falsch sind. Dieses Prinzip der Zweiwertigkeit
drückt sich dadurch aus, dass Aussagen höchstens diese zwei
Wahrheitswerte wahr oder 1 bzw. falsch oder 0 annehmen können. In
der Semantik des Aussagenkalküls wird u. a. der Wahrheitswert von
zusammengesetzten Ausdrücken bestimmt, wenn der Wahrheitswert für
die Teilausdrücke schon bekannt ist. Dies erfolgt wieder induktiv
über den Aufbau der Ausdrücke. Dazu sei V die Menge der Aussagenvariablen
und F : V |
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Auf diese Weise ist bei gegebener Belegung der Wahrheitswert eines aussagenlogischen Ausdrucks stets berechenbar. Ist j ein Ausdruck, der bei jeder Belegung wahr wird, dann ist j aussagenlogisch allgemeingültig oder eine aussagenlogische Tautologie. Man vergleiche hierzu auch die Ausführungen zur Aussagenlogik (siehe oben). |
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