Das obere Bild zeigt den für die Online-Lernmodule entwickelten sog. Navigator. Seine Funktionen sind auf dieser Seite nicht aktiviert!

   
 

Prof. Dr. D. Hannemann

 

Die Virtuelle Fachhochschule VFH

 

 

Der Autor ist Vizegesamtprojektleiter, Mitglied im Teilvorhaben Struktur und Organisation und Entwickler von 3 Lernmodulen je 5 cp (ca. 4 Semesterwochenstunden)

Bundesleitprojekt, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung

Projektträger: Bundesinstitut für berufliche Bildung

Das BMBF hat 1997 einen Wettbewerb ausgeschrieben an dem sich 250 Konsortien beteiligt haben. Das Projekt VFH ist unter die ersten 15 gekommen und hat 100 TDM erhalten um einen detaillierten Projektantrag stellen zu können. Das Projekt VFH hat dann 1998 als erstes der fünf zu fördernden Projekte einen Zuschlag bekommen und 43 MioDM erhalten.

Das Bundesleitprojekt

Das Bundesleitprojekt Virtuelle Fachhochschule startete 1999 und läuft bis ins Jahr 2004 (www.vfh.de). Wesentliche Aufgabe des Projektes ist die Entwicklung von Online-Studiengängen - zusammen mit der dazugehörigen Begleitforschung. Das BMBF hat dafür ca. 22 Mio€ bewilligt. Beteiligt sind 11 Fachhochschulen und 2 Universitäten, verteilt über 7 nördliche Bundesländer. Zum Wintersemester 2001/02 begann der Online-Studiengang Medieninformatik mit 170 Studierenden an 6 Hochschulen. Ein Jahr später startete der Online-Studiengang Wirtschaftsingenieur; weitere Studiengänge sind geplant.
Neben der Entwicklung der multimedialen Studienmaterialien stellten die organisatorischen und rechtlichen Rahmenbedingungen eine besondere Herausforderung dar: Man bedenke, dass identische Studiengänge an mehreren Hochschulen in unterschiedlichen Bundesländern angeboten werden - die Hochschulgesetze der Länder sind jedoch teilweise sehr unterschiedlich (und die Ansichten der zuständigen Ministerien noch mehr!).


Das gesamte Projekt wurde in den 6 Teilvorhaben aufgeteilt (siehe rechts).

Die Teilvorhaben wiederum sind nochmals unterteilt in sog. Arbeitspakete. Jede Professorin, jeder Professor an den beteiligten Hochschulen, die ein Arbeitspaket leiten, haben ein dem Arbeitspaket zugewiesenes festes Budget, aufgeteilt in Jahresscheiben.

Teilvorhaben des VFH-Projektes

Teilvorhaben des VFH-Projektes

 

Projekt und Regelbetrieb

 
Das Projekt und der Hochschulverbund (AP-Leiter = Arbeitspaketleiter = Fachverantwortlicher Professor = Fachverbundsleiter. Siehe auch Bild 2.)

Das Projekt und der Hochschulverbund (AP-Leiter = Arbeitspaketleiter = Fachverantwortlicher Professor = Fachverbundsleiter)

Das Bild zeigt links nochmals die Aufteilung des Projektes in die Teilvorhaben und zusätzlich - am Beispiel des Online-Studiengangs Medieninformatik - die Unterteilung in Arbeitspakete. In den Studiengängen entsprechen die Arbeitspakete einzelnen Fächern. Die beteiligten Hochschulen etc. haben zu Beginn des Projektes einen Kooperationsvertrag abgeschlossen, der vor allem vorsieht, dass man sich die Projektsergebnisse - allem voran die Studienmaterialien - gegenseitig zur Verfügung stellt.

Die rechte Seite des Bildes zeigt die Struktur des sog. Hochschulverbundes. Dieser Verbund besteht aus den projektbeteiligten Hochschulen, die einen der Online-Studiengänge anbieten. In jeder dieser Hochschulen gibt es einen Fachvertreter (Professor oder Lehrbeauftragter) für jedes Fach des Studiengangs. Sie haben die Fach- und Prüfungsverantwortung in den jeweiligen Hochschulen und führen die Präsenzveranstaltungen durch (20% Präsenzveranstaltungen in jedem Online-Studiengang, meistens an Samstagen).

 

Die Fachvertreter aus den einzelnen Hochschulen bilden zusammen einen sog. Fachverbund mit regelmäßigen Treffen - real oder per Videokonferenz - zur Feinabstimmung der Lehrinhalte und zur Klärung organisatorischer Fragen. Die Dekane der den Studiengang anbietenden Fachbereiche bilden zusammen den sog. Fachausschuss. Dieser übernimmt die Aufgaben eines Fachbereiches bzw. eines Studiengangsausschusses.

 

Rahmenbedingungen

 
  • Es wurde erreicht, dass in 6 Bundesländern nach einer einheitlichen Prüfungs- und Studienordnung studiert wird.
  • Der Online-Bachelor-Studiengang Medieninformatik wurde durch die Akkreditierungsagentur für Studiengänge der Ingenieurwissenschaft, der Informatik, den Naturwissenschaften und der Mathematik (ASIIN) akkreditiert und hat damit das Gütesiegel des deutschen Akkreditierungsrates.
  • Die Ersterstellung der Lern-Module wird aus Projekmitteln finanziert. Jedes Modul hat einen Umfang von 5 Kreditpunkten, was in etwa 4 Semesterwochenstunden entspricht.
  • Anders als die meisten anderen vom BMBF geförderten Projekte, ist dieses Projekt auf Nachhaltigkeit ausgelegt. Dadurch, dass Online-Studiengänge etabliert wurden, muss dafür Sorge getragen werden, dass die eingeschriebenen Studierenden auch zu einem Studienabschluss kommen können. Die Pflege und Weiterentwicklung der Lernmodule - inhaltlich und technisch - ist jedoch sehr aufwendig und kann aus den Hochschulhaushalten nicht finanziert werden. Deshalb haben die beteiligten Bundesländer ihre Gesetze bzw. Verordnungen geändert und den Hochschulen, die einen Online-Studiengang anbieten, erlaubt, von den Studierenden eine sog. Medienbezugsgebühr in Höhe von 65€ pro Modul zu erheben. Mit diesen Einnahmen sollen die zentrale Lernplattform und die Pflege der Lernmodule finanziert werden.
  • Eine andere Möglichkeit zur Verbesserung der finanziellen Basis für die Pflege und Weiterentwicklung - und auch für die Entwicklung weiterer Online-Studiengänge - besteht darin, Kooperationspartner zu finden. Drei Kooperationsmodi werden angeboten:

    o Lizenzierung einzelner Lernmodule mit oder ohne Betreuung
    o Lizenzierung ganzer Studiengänge
    o Assoziiertes Mitglied im Hochschulverbund

 

ASIIN: Akkreditierungsagentur für Studiengänge der Ingenieurwissenschaften, der Informatik, der Naturwissenschaften und der Mathematik

Virtuelle Fachhochschule: WebSite des Projektes

Der Studienbetrieb: Ein Bericht über die Durchführung der Studiengänge