Das obere Bild zeigt den für die Online-Lernmodule entwickelten sog. Navigator. Seine Funktionen sind auf dieser Seite nicht aktiviert!

   
 

Prof. Dr. D. Hannemann

 

Die Virtuelle Fachhochschule VFH

 

 

Der Autor ist Vizegesamtprojektleiter, Mitglied im Teilvorhaben Struktur und Organisation und Entwickler von 3 Lernmodulen je 5 cp (ca. 4 Semesterwochenstunden)

Der Studienbetrieb

 

  • Der Studiengang Medieninformatik wird z.Zt. von 6 Hochschulen parallel angeboten. Die Studierenden sind an den jeweiligen Hochschulen eingeschrieben, machen dort ihre Präsenzphasen und bekommen eine Bachelor-Urkunde dieser Hochschule.

  • Die Entwicklung und fachliche Verantwortung für die Lernmodule ist über die kooperierenden Hochschulen verteilt.

  • Die Klausuren werden im Fachverbund abgestimmt und an allen Hochschulen mit gleichem Inhalt und zur selben Zeit geschrieben

 
 
Organisation des Hochschulverbundes (siehe auch Bild 1)

Organisation des Hochschulverbundes (siehe auch Bild 1) ( )

 

Das Bild zeigt die Organisation des Hochschulverbundes, der gegründet wurde, um die Studiengänge - auf der Basis gemeinsamer Ressourcen - anbieten zu können und dies auch langfristig zu sichern. Im April 2001 wurde dieser Verbund in Berlin gegründet. Die Rektoren und Präsidenten der Mitgliedshochschulen treffen sich regelmäßig, um Probleme zu erörtern und Entscheidungen zu treffen.

Wie bereits beschrieben, gibt es zu jedem Fach eines Studiengangs einen Fachverbund mit den fachverantwortlichen Professoren aus den beteiligten Hochschulen. Die Dekane der beteiligten Fachbereiche bilden einen Fachausschuss. Dieser koordiniert den Studiengang, organisatorisch und inhaltlich. Für die Prüfungen sind die Prüfungsausschüsse der jeweiligen Hochschulen zuständig.

In den einzelnen Hochschulen können auch Virtuelle Fachbereiche eingerichtet werden, um Online-Studiengänge anzubieten. Ein solcher Fachbereich kann z.B. als zentrale wissenschaftliche Einrichtung einer Hochschule gegründet werden. Ihm können Professorinnen und Professoren aus verschiedenen Fachbereichen angehören. Diese sind dann Mitglieder in den entsprechenden Fachverbünden und verantworten Lehre und Prüfungen dieses Fachs. Der Virtuelle Fachbereich hat alle Rechte und Pflichten eines Fachbereiches: Prüfungs- und Studienordnungen verabschieden, den Studienbetrieb organisieren, etc.

 

Curriculum der Medieninformatik

 
Curriculum der Medieninformatik

Curriculum der Medieninformatik (cps = Kreditpunkte. Ein Kreditpunkt entspricht einem Studienaufwand von ca. 30 Stunden. Ein Studienmodul mit 5 cps entspricht im Mittel etwa einer klassischen Lehrveranstaltung von 4 Semesterwochenstunden)

Legende:

1 3 Module Mathematik
2 Bachelor: 2 Module Physik der realen und virtuellen Welten, Master: Naturwississenschaftliche Grundlagen der Informatik
3 Programmiersprachen: Grundlagen der Programmierung I + II und Objektorientierte Programmierung
4 Anwendungssysteme: Grundlagen der technischen und theoretischen Informatik, Datenbanken und Betriebssysteme I + II
5 Mediendesign I + II und Autorensysteme
6 Multimedia-Programmierung und -Technik sowie Computergrafik
7 Betriebswirtschaftslehre, Medien-Wirtschaft, -Politik und -Recht sowie Technisches Englisch

 

Das Bild zeigt beispielhaft das Curriculum des Online-Bachelor-Studiengangs Medieninformatik. Dieser Studiengang wurde konsequent modularisiert und mit Kreditpunkten nach ECTS versehen.

 

Betreuungshierarchie

 

Die Betreuung in einem Online-Studiengang ist von besondere Bedeutung, da nicht alle Studierenden Autodidakten sind. Innerhalb der VFH wurde ein dreistufiges Betreuungskonzept favorisiert:

  • Der Fachverbund besteht aus Professoren oder Lehrbeauftragten mit Prüfungsberechtigung, welche die inhaltliche Verantwortung tragen.

  • Die Mentoren sind Personen mit abgeschlossener Hochschulausbildung, welche die Verantwortung für die Online-Betreuung übernehmen sowie die Präsenzveranstaltungen vorbereiten und mit betreuen.

  • Die Tutoren sind Studenten aus höheren Semestern, die insbesondere die Online-Betreuung durchführen.

Die Tabelle in dem Bild rechts zeigt die Aufgabenverteilung

Den Professoren und Professorinnen werden ihre Lehrtätigkeit und ihre Betreuungsaufgaben auf das Lehrdeputat angerechnet. Hierbei wird das Konzept der FernUni-Hagen zugrunde gelegt: Dort wird z.B. eine 4-SWS-Lehrveranstaltung im Fernstudium 1:1 auf das Lehrdeputat angerechnet.

Zuordnung der Betreuungsaufgaben

Zuordnung der Betreuungsaufgaben

Die WorkLoad

 

Zentrale Elemente der neuen konsekutiven Studiengänge sind die Modularisierung und ein Kreditpunktesystem (ECTS). Des weiteren hat die Kultusministerkonferenz (KMK) die rechts stehenden Vorgaben für die Arbeitsbelastung der Studierenden gemacht.

Auf der Basis dieser Vorgaben zeigt die Tabelle im nächsten Bild eine Aufteilung der WorkLoad für ein Modul mit fünf Kreditpunkten, was in etwa einer Lehrveranstaltung von vier Semesterwochenstunden entspricht. Zu dieser Lehrveranstaltung gehören neben der "Vorlesung" (2 SWS) noch Übungen und ein Praktikum mit jeweils 1 SWS.

KMK: "In der Regel werden pro Studienjahr 60 Leistungspunkte vergeben, d.h. 30 pro Semester. Auf der Grundlage des Beschlusses der Kultusministerkonferenz vom 24.10.1997 wird für einen Leistungspunkt eine Arbeitsbelastung (work load) des Studierenden im Präsenz und Selbststudium von 30 Stunden angenommen. Die gesamte Arbeitsbelastung darf im Semester einschließlich der vorlesungsfreien Zeit 900 Stunden oder im Studienjahr 1800 Stunden nicht überschreiten."

WorkLoad-Aufteilung eines Moduls mit fünf Kreditpunkten, welches hier einer Semesterwochenstundenanzahl von vier entspricht.

WorkLoad-Aufteilung eines Moduls mit fünf Kreditpunkten, welches hier einer Semesterwochenstundenanzahl von vier entspricht

Der Lernraum

 

Als Lernraum bezeichnet man im wesentlichen ein Computerprogramm - oder eine Gruppe von Programmen - die es gestatten, das Lernangebot über das Internet den "Kunden" (Studenten, Weiterzubildende) zugänglich zu machen. Manchmal können auch noch spezielle technische Einrichtungen hinzu kommen, wie z.B. eine Videokamera (WebCam) und ein Mikrophon. Es gibt drei unterschiedliche Sichten auf diesen Lernraum:
1. als Lehrer bzw. Autor,
2. als Verwalter,
3. als Studierender.

 
 
Funktionen eines Lernraumes

Funktionen eines Lernraumes

 

Jeder der drei Nutzergruppen hat ein anderes Anliegen, andere Berechtigungen beim Zugriff auf den Lernraum und andere technische Möglichkeiten und Notwendigkeiten.
Im obigen Bild sind die wesentlichen Funktionen und Möglichkeiten dargestellt: Über ein Portal können die Studierenden auf die Lerninhalte zugreifen, die die Autoren dort abgelegt haben. Für die Lehrenden kann es einen speziellen Zugang zu den Inhalten des Lernraumes geben (Dozentenport). Ein besonders wichtiger Bereich ist der, welcher Hilfsmittel (Tools) für die Kommunikation und Kollaboration zur Verfügung stellt. Dies schließt vor allem auch den Übungsbetrieb ein.
Die Vielzahl der angebotenen Lernplattformen (2002 ca. 140, mit steigender Tendenz) und die mehr als 300 möglichen Auswahlkriterien machen es fast unmöglich, alles zu untersuchen, insbesondere mit dem Ziel, die "beste" Plattform zu finden. Ein solches Unterfangen ist auch deshalb zum Scheitern verurteilt, weil es wahrscheinlich "die Beste" gar nicht gibt:

  1. Die Gewichtung der einzelnen Kriterien kann sehr unterschiedlich ausfallen.
  2. Das Umfeld und die Anforderungen an die Lernplattform können sehr unterschiedlich sein.

Neben diesen allgemeinen Aussagen ist dann vor allem zu berücksichtigen, auf welcher Ebene und wozu die Plattform eingesetzt werden soll:

 
 
Typisierung von Anforderungen an eine eLearning-Plattform

Typisierung von Anforderungen an eine eLearning-Plattform

 

Im Projekt VFH wurden 1999 die 15 bekannten Plattformen im Internet getestet. Daraus wurde eine Auswahl von 8 Systemen installiert und einem Praxistest unterzogen. Drei davon wurden dann in einer Pilotphase zusammen mit Studierenden eingesetzt um erste Lernmodule zu studieren. Unsere Wahl fiel auf das Lernraumsystem Blackboard. Mit diesem System bieten wir unsere Online-Studiengänge an. Das folgende Bild gibt einen Eindruck von der Benutzeroberfläche von Blackboard.

 
 
Benutzeroberfläche von Blackboard

Benutzeroberfläche von Blackboard

Studiengänge: WebSite des VFH-Verbundes
Die Module der InfoPhysik: Didaktik und Demos